Neue Richtlinien zur Prävention von Twitter-Missbrauch

Vorab: ab Mai 2010 müsst Ihr alle bei Twitter Eure richtigen Namen, Postadressen und Telefonnummern angeben!

Twitter ist in aller Munde und natürlich auch im Bundestag. Eine Studie ergab lt. N24 (http://www.n24.de/news/newsitem_4823094.html): Jeder zehnte Abgeordnete versorgt “Followers” mit Infos aus dem Parlamentarieralltag. Dies führte zu einigen Pannen, auf die die Datenschutzbeauftragten nun reagierten.

Ich kenne meine verifizierten Leute, wie z.B.

JohnCleese oder tomwaits ,

doch neben diesen netten Twitter-Nutzern sind auch solche unterwegs, die Twitter für Spam, wilde Werbung usw. missbrauchen und die Profile anderer blockieren. Klar: “Isch möschte das nischt!”

Weder einen Schwindel mit Media Markt und dem iPad noch Mordrohungen an US-Präsident Barack Obama wegen seiner Gesundheitsreform. Und immer über Twitter.

Nun ist endlich rechtskräftig, was die Datenschutzbeauftragten der 27 EU-Länder bereits vor einigen Monaten auf einem Internetsicherheits-Gipfel beschlossen haben: Künftig müssen zur Prävention von Missbrauch in jedem Twitter-Profil Name,  Adresse und Telefonnummer frei zugänglich sein.

(Richtlinie 2009/27 Amtsblatt W-140 Absatz 7 Artikel 4.3)

Also stelle ich (wenn die techn. Umsetzung dieser Neuerungen stattgefunden hat) einmal mehr meine Daten ins Netz. In meinem Fall dient das Ganze sogar einem guten Zweck, nämlich der Werbung. Nur: nicht jeder braucht Social Media Marketing und hat daher Böcke, seine komplette Adresse zu veröffentlichen. Als Privatmensch erzählt man ja auch sonst nicht jedem, wo man wohnt und wie man telefonisch zu erreichen ist! Und nun? Ich bin gespannt drauf zu sehen, ob und wie diese Richtlinien umgangen werden.

s. auch:

Aprilscherz   https://www.christiane-klein.com/?p=1527

Datenschutz? Twitter kann Daten für Werbung ausschlachten (“Twitter hat sich mit seinen Geschäftsbedingungen einen Freibrief ausgestellt”)
http://blog.fast-load.de/datenschutz-twitter-kann-daten-fur-werbung-ausschlachten/

Handlungsempfehlungen als Alternative- aber nun  zu spät  (“die Identität eines neuen Kontaktes nicht einfach glauben, sondern auf anderen Wegen (zum Beispiel telefonisch) überprüfen”)
http://www.datenschutz-praxis.de/fachwissen/fachartikel/twitter-nicht-nur-harmloses-gezwitscher/

24 thoughts on “Neue Richtlinien zur Prävention von Twitter-Missbrauch

  1. Hallo Christiane,

    ich habe auch schon einiges zu dem Thema heute Morgen gelesen. Da ist ja echt was los und das nur, weil die EU-Leute mal wieder Zeit haben! 😀
    Die Idee die dahinter steckt, ist ja auch recht gut nachzuvollziehen aber dennoch werden sicherlich einige von Twitter abspringen.
    Ich werde es mir noch ein wenig durch den Kopf gehen lassen, mal schaun.
    Angenehmen Donnerstag, Gruß

    Alex

  2. Vielen Dank für die Benennung. Wie ihr seht, hab auch ich mich mit dem Thema beschäftigt – es ließ mir einfach keine Ruhe – und so entstand die kleine Anleitung zum Umgehen der Vorschriften. Dabei sollte natürlich beachtet werden, dass Name, Adresse und Telefonnummer nachwievor frei zugänglich sind. Indessen kann der Missbrauch durch Datensammler, Suchmaschinen, usw. relativ zuverlässig eingedämmt werden.

  3. Da ich bei Twitter nicht soo aktiv war und auch kaum Leute via Twitter kenne, werde ich mich da wohl oder übel wieder abmelden. Der Verlust ist für mich nicht soo groß, wobei ich es schon schade finde. Nicht dass ich twitter nicht mehr nutzen kann ab Mai, sondern was für tolle Dinge sich die EU wieder einfallen lässt :-/

  4. Jetzt wo Tobi das schreibt, ja, der Telefonspam wird dann wieder lustig 🙁 Hat jemand ne Ahnung ob es Konsequenzen hat, wenn man seine Faxnummer statt der Telefonnummer angibt (aber mit Tel.:) davor?

  5. @Tanja
    Davon würde ich erst recht abraten…sonst ist dein Faxpapier ständig leer, weil die dich mit Faxen (sagt man das so?) bombadieren…dann lieber das Telefon auf lautlos schalten oder den Hörer daneben legen und ferti 😉

  6. Die EU reißt sich mit allen ihren klugen Verordnungen alles unter den Nagel, leider auch das Internet. Die Bürger Europas werden immer mehr überwacht, es ist ein Grauß!

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