Egon Hopfenzitz “…warum es diesen Murks von neuem Bahnhof nicht geben darf”

 

Liebe Mitstreiter gegen den geplanten Tiefbahnhof S 21.

Weisungsgemäß schreibt Redakteur Jörg Hamann in der heutigen
Samstagsausgabe der Stuttgarter Nachrichten unter dem alle Demonstranten
diffamierenden Artikel “Furcht vor Hass und Gewalt” den Satz: “Man mag
es kaum glauben, geht es doch nicht um ein Atomkraftwerk, eine
Wiederaufbereitungsanlage oder eine Raketenabschussrampe,  sondern
n u r   u m   e i n e n   n e u e n   B a h n h o f”.
Damit Jedermann, und nicht nur Herr Hamann, nochmals daran erinnert
wird, warum es diesen Murks von neuem Bahnhof nicht geben darf und warum
man gegen diesen Bahnhof demonstrieren muß, verweise ich auf das
nachstehende Statement über die unglaublichen Mängel des geplanten

S 21-Tiefbahnhofs in Stuttgart.
Den offenen Artikel von Herr Hamann beantworte ich mit diesem ebenfalls
offenen Statement und bitte um Weiterverbreitung.

Mit freundlichem oben-bleiben

Egon Hopfenzitz

Statement zum geplanten Tiefbahnhof in Stuttgart

Der geplante Tiefbahnhof S 21 in Stuttgart verfügt künftig über 8
Bahnsteiggleise an 4 extrem geneigten Bahnsteigen. Er hat damit die
gleiche Gleisinfrastruktur wie der vorhandene Cannstatter Vorortbahnhof,
der jedoch über 5 ebene Bahnsteige verfügt. (2 Außenbahnsteige).

Der geplante Tiefbahnhof S 21 in Stuttgart ist von der
Gleisinfrastruktur her nahezu identisch mit dem Hamburger Hauptbahnhof.
Auch dieser Bahnhof verfügt nur über 8 Bahnsteiggleise die häufig zu
Doppelbelegungen zwingen. Der Hamburger Hbf zählt in Deutschland als der
Durchgangsbahnhof mit den höchsten Zusatzverspätungen.

Der geplante Tiefbahnhof S 21 in Stuttgart soll den vorhandenen
barrierefreien Kopfbahnhof mit 17 nicht geneigten Bahnsteiggleisen
ersetzen, den zweitpünktlichsten Bahnhof Deutschlands.

Der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt von Bayern in München verfügt
derzeit über 34 Bahnsteiggleise, der größte Bahnhof in Hessen, Frankfurt
Hbf über 25 Bahnsteiggleise und der Durchgangsbahnhof in Karlsruhe über
15 Bahnsteiggleise. Der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg müssen 8
Gleise genügen!

Mit Inbetriebnahme des nicht barrierefreien Stuttgarter Tiefbahnhofs
werden wir zum Gespött Europas. Wir ersetzen den leistungsfähigeren
Kopfbahnhof durch den Abklatsch eines Vorortbahnhofs und den Nachbau des
verspätungsanfälligsten deutschen Hauptbahnhofs in Hamburg. Wir bauen
hier in Süddeutschland einen erheblich weniger leistungsfähigen und
nicht mehr erweiterungsfähigen Nadelöhrbahnhof und geben für diese
Verschlechterung, die nur 3 Minuten Fahrzeitgewinn bringt, auch noch 5
— 9 Milliarden € aus. Absolut neu sind allerdings seine Glubschaugen

Warum dieser kapitale Unsinn: Weil Stuttgart 21 kein Bahnprojekt ist
sondern ein Immobilienprojekt an dem nur die DBAG und die Wirtschaft
profitieren.
Der Bahnreisende und die Stadt Stuttgart werden die großen Verlierer
sein und 2022 wird von all seinen allmächtigen Befürwortern keiner mehr
im Amt sein.

Egon Hopfenzitz,  Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs von 1981 bis 1994
11. Februar 2012

 

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